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Wir bauen kinetische Objekte, weil wir es können.
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© WebDesign: Bernward Frank
meindesign.net
In den kinetischen Objekten B. Franks: dem WindZug und Wasserkettenturm als künstlerische Parallelen zu industriellen Kraftmaschinen, wird nicht nur die konsequente Auseinandersetzung mit Naturkräften greifbar, in der Entwicklung seiner geschlossenen Systeme - nicht allein überzeugend technisches Know How, vielmehr im Rahmen sich neigender Energieressourcen - auch zeitkritisches Bewusstsein und Erfindungsreichtum als bislang kaum genutztes künstlerisches Potential.
Dr. Karina Esmailzadeh
5.7.2002
Es war einmal der Anfang eines Märchens, und ein Fisch, |
Ich bin ein "Kinetiker", so wie sich ein expressionistischer Maler ein
"Expressionist" nennt Die kinetische Kunst hat wie jede anständige
Kunstrichtung ihre Gurus (- für die meisten sind das Künstler wie Calder
und Tinguely aus den 60er Jahren) - Die Frage ist aber, ob die
Kunstrichtung auch schon ihre klassisches Ende gefunden hat. Vielleicht
ist die Kinetik aber keine Kunstrichtung, sondern vielmehr etwas wie eine
Farbe oder Dimension. "Ein Kunstwerk ist kinetische Kunst, wenn die
Bewegung einen nicht unerheblichen Anteil am Ausdruck hat." Ich denke
genaueres wird klar, wenn ich die Kinetische Kunst in vier Kategorien
unterteile. Maßstab ist die Intention der Künstler.
Belebte Objekte
Aus der griechischen Mythologie rund um den Ikarus sind uns mechanische
Objekte überliefert. Da gab es mechanische Tauben oder Mägde. Viel
Objekte sind nie gefunden worden, aber es wird klar, dass selbst in
einer Zeit in der man intensiv an Götter glaubte, von einer beseelte
Mechanik ein ganz eigener Zauber ausging. Diese Begeisterung setzt sich
in den zeichnenden, schreibenden und musizierenden Androiden des
Jaquet-Droz(17te jh.), der Erzählung Frankenstein bis hin zu der
heutigen Robotnik und der erzählenden figurativen Kurbel-Kinetik
"Cabaret Mechanical Theatre" fort.
Bewegung als Mittel
In der Zeit Mondrians kamen Künstler wie Calder und Miro auf die Idee
flächige Farbkompositionen dem Zufall eines Balkenmobiles zu überlassen.
Versuchen Sie einmal z.B. ein gelbes Dreieck, ein grünes Viereck und
einen blauen Kreis optimal auf einem weißen Blatt Papier zu plazieren.
Über lassen Sie das einem Mobile, kann man rein statistisch davon
ausgehen, dass irgendwann (auch wenn man gerade nicht hinschaut) eine
optimale Komposition erreicht wurde. Der Betracht reduziert das Objekt
wieder um die Dimension Zeit - schießt quasie Fotos von Momenten und
bewertet diese individuell. Die schöne Bezeichnung Kinetismus ist
kunsthistorisch leider eine Untergruppe dieser Kategorie und wäre für
"Kinetische Kunst" wohl ein schöner Begriff gewesen. Kinetismus ist, wenn
man einem Dirigenten einen Pinsel in die Hand drückt.
Bewegung als Ausdruck.
Nur wenige Künstler beschäftigen sich mit der Bewegung selbst. Die
Mittel sind dabei egal. Es gibt zweidimensionale Darstellungen bei denen
die Bewegung dermaßen im Vordergrund steht, dass man durchaus von
Kinetischer Kunst sprechen kann. Ein beliebtes Beispiel ist die Optical
Art und Bilder in denen ein erweiterter Moment - Bewegung - als eine
Verwischung dargestellt wird. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei die
Erfindung der Fotografie. Obwohl bereits vor dieser Zeit die Statisten
still stehen mußten, gibt es erst seit der Erfindung der Silberplatten
gute Darstellungen der Bewegung und überhaupt eine Idee davon, dass ein
Bild sich verwischt, wenn man sich bewegt. Es gibt aber auch Objekte in
denen einfach die Trägheit gigantischer Maßen eindrucksvoll dargestellt
wird, wie bei Yvan Pestalozzi mit seinen 1,5m großen Stahlkugeln, oder Arthur
Ganson, dessen über-grosse Untersetzung eines Motor in einem Marmorblock
fest verankert endet. Oder die filigrane Bewegung der Nadeln des George
Rickey.
Die Erfindung als Kunst
Neben der Hoffnung eines Künstlers seine Technik zu perfektionieren,
gibt es immer die Idee etwas ganz neues zu schaffen. Es gibt hier
zweifelsohne den Geist des Erfinders. In einer Zeit in der nur noch
geforscht wird und Erfindungen kombiniert werden, ist es in der
Kinetische Kunst noch möglich echte, wenn auch zumeist "sinnlose"
Erfindungen zu machen. Oder es lockt der Ehrgeiz mit der Lageenergie
einer Stahlkugel möglichst viel "anzustellen" ,wie in den zahllosen
Kugelbahnen.
Die meisten Kinetiker lassen sich in diese Gruppen oder einer
Kombination davon einordnen. Oft unterteilen sie sich zusätzlich durch
die Art des Antriebs. Da gibt es die die mit Wind, Wasser, Kurbeln oder
Gravitation arbeiten.
Ende der 80er fing ich an nach Kollegen zu suchen und glaubte mich schon
selbst einer raren Gruppe angehörig. Erst über das Internet fanden sich
dann immer mehr.
Im August 2001 traf ich mich mit dem
Amerikanischen Künstlerkollegen Rein Triefeldt. Zusammen besuchten wir
einige Kinetiker im Ruhrgebiet und den Schweizer Ralf Gschwend und
gründeten dort mit meiner anfangs kleinen Datensammlung, den Kineticus.
Später spaltete sich Ralf Gschwend mit der Kinetic Art Organisation ab.
Aber zusammen mit der Vereinigung Kugelbahn.ch, die auch quasie aus
einer Internetseite entstanden ist, arbeiten wir an dem gemeinsamen
Ziel, die kinetische Kunst neu zu beleben.
Die Idee war international die kinetischen Künstler zusammen zu bringen.
Besser und bequemer als das jeder Verein kann, sollte eine Homepage
Kineticus.com die Demokratie und den Informationsaustausch
regeln. Ich habe eine interaktive Seite geschrieben auf der die Künstler
selber eine Art Visitenkarte und den Ausstellungsindex erstellen und
Informationen über ein Pinboard austauschen können. Neben bei ist das
Internet eine gute Möglichkeit die Bewegung in Clips darzustellen. Wer
aktiv und damit wichtig ist wird durch eine Statistik entschieden.
Keinen Ärger mit Satzung und Protokoll, sondern ein Stand-alone-system.
...
Bernward Frank
Eröffnungsrede "Best of Heaven"
... Mit den Elementen ganz direkt in Verbindung stehen die kinetischen Plastiken von Bernward Frank.
Große Holzspiralen drehen sich in Raum, Metallovale gleiten in die Höhe und lassen sich dann kopfüber
fallen, oder klappen um und drücken gegen den zentralen Drehmechanismus, rote Konkavformen winden sich
und kreisen um die eigene Achse. Die Bewegung der treibenden, schwebenden und sinkenden Körper beruht auf
einem ausgeklügelten System aus Schwerkraft und Luftwiderstand, der entweder durch Ventilatoren erzeugt wird
oder einfach durch die Windrichtung bestimmt wird.
Bezogen auf den Titel der Ausstellung bilden Franks Skulpturen somit wohl die direkteste Antwort.
Technisch errechnet und wissenschaftlich kalkuliert werden Holz, Eisen und Aluminium in Bewegung gebracht -
das sich bewegende - also kinetische Kunstwerk wiederum entfaltet eine Lebendigkeit, in die sich eine
Beseelung hineindenken läßt. So steht bei den Skulpturen von Frank zunächst der Eindruck von Ingenieur-
Technik im Vordergrund, die ganz nach aerodynamischen Prozeßen ausgerichtet ist.
Und doch - auch wenn es ihm nicht um weitere Assoziationen geht, so schleichen sich doch
Vergleichsmöglichkeiten mit der Natur ein - denn auch die Natur und die Evolution selbst richten sich
schließlich nach den Gesetzen der Beweglichkeit und Geschwindigkeit. So erinnert die sich in einem Oval
drehende Spirale an einen Fisch - oder das rote spindelartige Gebilde draußen an einen umgestülpten Globus,
der sich um seine Achse dreht.
Fauna und Kosmos scheinen so unbewußt Pate gestanden zu haben.
Bernward Frank ist der Begründer von Kineticus, einem Zusammenschluß von kinetisch arbeitenden Künstlern,
die die umfangreichste Linkvernetzung zum Thema Kinetik vertritt....
Frau Dr. Annette Lagler (stellvertretende Direktorin des Ludwigforums)
Tendenzen der letzten dreißig Jahre.
Markus Lohoff im Gespräch mit Bernward Frank
Die Bestimmungen dessen, was kinetische Kunst ist, sind ausgesprochen vielfältig und divergent: Von der Bezeichnung einer zeitlich in den 50er-/60er-Jahre verorteten Gruppe Bildender Künstler und deren Vorläufer in den 1910er-/20er-Jahren bis hin zu einem Phänomen, das die Geschichte des Kunstschaffens gewissermaßen seit der Anfangszeit zu durchziehen scheint. Ein hilfreiches Kriterium zur Bestimmung dessen, was kinetische Kunst im engeren Sinne ist, liefert Frank Popper (1975): Er verortet die Geburtsstunde der kinetischen Kunst ins 20. Jahrhundert, da erst zu diesem Zeitpunkt "Bewegung an sich zum Gestaltungsprinzip" erhoben werde.
Wenngleich Künstler und Theoretiker des 20. Jahrhun-derts die kinetische Kunst als "die Strömung der Zukunft" proklamierten, lässt sich doch seit Ende der 70er-/Anfang der 80er-Jahre ein rückläufiges Interesse konstatieren. Erst in den letzten zehn Jahren ist eine Intensivierung der Debatte zu verzeichnen, wenngleich Ausstellungsmacher mit dieser Bezeichnung eher zurückhaltend sind. Aktuelle Ausstellungen und Kataloge titeln vielmehr mit Slogans wie "Antistatic", "Art in Motion", "Bewegliche Teile", "Bewegung und Utopie" usw.
In einem Interview mit Bernward Frank, dem Gründer von KINETICUS - einem weltweiten Zusammenschluss kinetischer Künstler - wird den Fragen nachgegangen, wie sich kinetische Kunst im zeitgenössischen Kontext darstellt, welche Veränderungen sie erfahren hat und welche Tendenzen sich abzeichnen.
ML: Herr Frank, wie würden Sie das Wesen aktueller kinetischer Kunst bestimmen? Worin bestehen Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede zur kinetischen Kunst des letzten Jahrhunderts?
BF: Zunächsteinmal teile ich die Auffassung, Kunstwerke dann als kinetisch zu bezeichnen oder von kinetischer Kunst zu sprechen, wenn die Bewegung einen nicht unerheblichen Teil an der Aussage hat, wenn das Kinetische Moment beabsichtigt ist. Bezogen auf Popper würde ich die kinetische Kunst gleichermaßen als eine Strömung sehen, die ihren Ursprung im 20. Jahrhundert hat. Wenngleich es schon seit der Antike kinetische Objekte gibt - wie mechanisch bewegte Vögel an Orakeln oder animierte Statuen oder aber die Automatenkunst des 17./18. Jahrhunderts - würde ich doch von kinetischer Kunst als einem jungen Phänomen sprechen, das in seiner historischen Entstehung stark durch die fotografische Wahrnehmung beeinflusst ist. Das "verwischte" Foto erst schafft eine hinreichende Sensibilisierung für Bewegung. Die fotografisch eingefrorene Bewegung markiert gewissermaßen den Beginn der Kinetik. Man musste die Bewegung erst einmal festhalten, um sich mit ihr beschäf-tigen zu können. Vorher wäre man auch in der Malerei nie auf die Idee gekommen, Bewegung als eine Abfolge von Zuständen durch eine Verwischung zu verundeutlichen und trotzdem erscheint uns eine solche Darstel-lung realer als alles andere. Die Verundeutlichung wird so zum Symbol für Bewegung.
In diesem allgemeinen Interesse an Bewegung liegt sicherlich die grundlegende Gemeinsamkeit zwischen den Kinetikern des letzten Jahrhunderts und heute. Daneben gibt es weitere Teilaspekte, etwa die "Faszination Maschine", die sich als Themen bis heute erhalten haben.
Neu hingegen ist die Auseinandersetzung mit neuen Technologien und Medien. Elektronische Schaltkreise, Chip- oder Servotechnik eröffnen andere Formen und Konzeptionen der Bewegung, aber auch der Interaktion.
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aus Kunst und Unterricht /Kinetik Erhard Friedrich Verlag